Schwule Väter Berlin
Selbsthilfegruppe schwuler Väter und Ehemänner, die aus heterosexuellen Beziehungen kommen.
- Du bist Ehemann, Vater und schwul?
- Du liebst deine Frau, doch schaust verstohlen anderen Männern nach?
- Du weißt nicht so richtig was mit dir los ist?
- Du sorgst dich um die Zukunft von dir und deiner Familie?
- Du weißt nicht mit wem du darüber reden kannst?
Viele Männer entdecken erst als Ehemann oder Familienvater, dass sie schwul sind. In dieser Situation seinem Gefühl zu folgen, erscheint für viele aussichtslos. Denn dem Verlangen nach Veränderung steht die Angst gegenüber, vertraute Lebenszusammenhänge zu verlieren.
Der Prozess, sich zu seiner Orientierung zu bekennen und den wir mit dem Begriff „Coming out“ beschreiben, löst für die meisten schwulen Männer existenzielle Konflikte aus:
Es ist an sich schon schwierig genug, gegenüber Verwandten, Freunden und Kollegen nach oft langer ehelicher Beziehung zu erklären, schwul zu empfinden.
Sich in der „schwulen Welt“ zurechtzufinden, ist für viele Väter und Ehemänner mit Isolationsangst und Ausgrenzungsgefühlen verbunden.
Darüber hinaus empfinden viele Ehemänner und Väter bei ihrem Entschluss, ihr schwules Empfinden preiszugeben, eine quälende Unsicherheit, wie sich die Beziehung zur Partnerin entwickelt.
Noch größer kann die Angst sein, die Kinder zu verlieren.
Schwule Väter und Ehemänner fühlen sich ihren Familien gegenüber schuldig.
Wer wir sind
Wir sind eine Gruppe Väter und Ehemänner, die auf ganz unterschiedliche Weise ihr persönliches Coming out erlebt haben oder sich noch mitten in diesem Prozess befinden. Auch die notwendigen neuen Lebensentwürfe sind durchaus unterschiedlich. Einige von uns leben in der Familie und wollen dort auch weiterhin bleiben. Andere befinden sich in der Trennungsphase oder haben die Trennung von ihrer Familie schon vollzogen. Einige leben inzwischen in schwulen Partnerschaften.
Wir bieten eine diskrete Möglichkeit zum Gespräch und zum Erfahrungsaustausch. Schon viele schwule Väter und Ehemänner fanden bei uns erstmals die Möglichkeit, sich auszusprechen und zu erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind. Wir können zwar keine Rezepte vermitteln, jedoch dabei helfen, einen ganz persönlichen Weg zu sich selbst zu finden.
Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, mit anderen über Gedanken und Gefühle zu reden, die man bisher noch nie ausgesprochen hat. Gleichzeitig kennt fast jeder von uns nur zu gut das Bedürfnis, endlich mit jemandem über die Fragen und Probleme zu reden.
Deshalb möchten wir Mut machen, mit uns Kontakt aufzunehmen. Selbsthilfegruppen schwuler Väter und Ehemänner gibt es inzwischen in vielen Städten.
Wir treffen uns immer am 2. Freitag des Monats zum Gespräch und zum Erfahrungsaustausch. Hierzu ist jeder betroffene Mann herzlich eingeladen, auch wenn er sich seiner sexuellen Orientierung noch nicht sicher ist.
Natürlich freuen wir uns auch über Anfragen von schwulen Ehemännern und Vätern, die sich vielleicht schon seit längerer Zeit in ihrer Lebenssituation zurechtgefunden haben und jetzt den Kontakt zu Männern suchen, denen es ähnlich geht.
Wir begreifen uns auch als Ort des Gesprächs, dessen Inhalte grundsätzlich vertraulich behandelt werden. Wir erwarten auch nicht, dass jemand, der neu den Kontakt zur Gruppe sucht, seine Anonymität aufgibt.